mmmm Geschichte und Sage
Ein See mit Geschichte
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Entstanden ist der Nonnensee vor rund 14.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit als Schmelzwassersee. Seine Tiefe betrug ursprünglich ca. 12 m. Heute ist er maximal 1,4 m tief, größtenteils flacher als 75 cm. Die Reste der über 14 000 Jahre im See abgestorbenen Pflanzen und Tiere haben den Seeboden so weit angehoben (Torfe und Mudden).

Der See gehörte seit dem 12. Jahrhundert dem Nonnenkloster Bergen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg dem schwedischen König und seit dem Wiener Kongress 1815 dem preußischen König. Von ihm kaufte die Stadt  Bergen 1831 den See mit dem Ziel, ihn zu entwässern.

Bis 1863 sind drei Holländermühlen tätig. 1914 wird ein stählernes „Herkules-Windrad“ (20 m hoher Mast, 8,5 m Windraddurchmesser) installiert. Es gelingt, den Wasserspiegel so weit zu senken, dass ein großer Teil des Seebodens trocken fällt. Gräben können nur in Randbereichen angelegt werden, im zentralen Bereich lassen der schwimmende Boden, die fettig-schlickige Mudde und der gelatinöse Untergrund ihre Anlage nicht zu.

Die Seegröße schwankt in den folgenden Jahrzehnten, je nach Zustand des mehr und mehr verbesserten Schöpfwerkes, zwischen 6 und 60 ha.

1956 wird die Duwenbeek ausgebaut. Dieser 19 km lange Graben entwässert den See durch Westrügen in den Koselower See und die Udarser Wiek bei Ummanz. 1964 – 1967 wird der See erstmalig vollständig entwässert und der ehemalige Seeboden zu Grünland gemacht, welches durch Moorsackung in den folgenden fast 3 Jahrzehnten jedoch zunehmend wieder verwässert.

Im Frühjahr 1994 fiel durch Havarie das Schöpfwerk aus. Es wurde nicht wieder repariert. Innerhalb nur eines Jahres entstand der See neu. Pläne reiften, das Seegebiet zu renaturieren und zu einem auch für die Bevölkerung zur naturnahen Erholung nutzbaren Schutzgebiet zu entwickeln.

Die Stadt Bergen auf Rügen, das Landwirtschaftsamt, der Wasser- und Bodenverband und die zuständigen Naturschutzbehörden gingen das Projekt mit Unterstützung der Allianzstifung gemeinsam an. 

Seit 1996 führt ein neuer 5 km langer Rad- und Wanderweg mit 2 Aussichtstürmen um den wieder entstandenen See, der heute eines der ornithologisch attraktivsten Binnengewässer Mecklenburg-Vorpommerns ist. Er ist ein Brutgebiet und Lebensraum für bis zu 75 Arten Wasser gebundener Vögel.

Ein Beobachtungsturm wurde inzwischen aufgegeben und im Jahr 2014 der am Ostufer erneuert. Der See ist ein wunderbares Naherholungszentrum für die Inselmitte Rügens. Einige Baumstümpfe, die aus dem Wasser ragen, zeugen noch vom vorübergehenden Zustand der Austrocknung. Vom Rundweg aus lässt sich die Natur in Ruhe erleben: es wird nicht gefischt, nicht geangelt, nicht gejagt, es gibt kein Boot auf dem See. Ein herrliches Biotop – und das so nah an der Stadt!

Der See gehört zum Landschaftsschutzgebiet Nordrügensche Bodden und Nonnensee.

Sage vom Nonnensee
Der Landweg von Bergen nach Patzig führte an einem kleinen verwunschenen See inmitten sumpfiger Wiesen vorbei, der wie vergessen daliegt. Weit und breit war der Reichtum der Bergener Nonnen bekannt und man wusste zu berichten, dass alle ihre Geräte aus lauterem Gold verfertigt waren. Die Nonnen waren jedoch sehr geizig und nie hatte ein müder Wanderer, der des Weges zog, und bei Ihnen vorsprach, etwas bekommen. Allmählich machte sie das Wohlleben immer übermütiger, ja, eines Tages verfielen sie sogar darauf, große Mengen des damals noch sehr teuren Salzes auf die Erde zu schütten, um im Sommer Schlitten fahren zu können. Das war ein ganz neues Vergnügen! Weithin waren ihr Übermut und ihre Ausgelassenheit zu hören.

 

 

Doch dieses frevelhafte Tun der Nonnen nahm ein schreckliches Ende, denn an einem Pfingstsonntag sank das Kloster plötzlich in die Tiefe. An derselben Stelle bildete sich ein See, der die ganze Umgebung des früheren Klostern überflutete. Man hörte nun zuweilen, besonders am Pfingstmorgen, klagende Stimmen und Glockengeläut aus der Tiefe des Nonnensees herauf tönen. Als dort einmal einige Männer aus Patzig fischten, entdeckten sie auf dem Grunde des Sees eine gewaltige große Glocke. Sie beratschlagten im Dorf, was zu tun sein. Und als sie sich einige waren, kamen sie wieder, befestigten starke Seile an der Glocke und spannten ihre Pferde an, sechs, acht, ja sogar zehn Pferde. Aber sosehr sie die Tiere auch antrieben, die Glocke regte und bewegte sich nicht. Da spannte ein Mann statt der Pferde seine Ochsen und wirklich konnte er auf dieser Weise die Glocke aus dem See ziehen. Sie wurde nach Patzig gebracht und im Kirchturm aufgehängt. Dort gibt sie noch immer Kunde vom versunkenen Kloster. Überzeugen Sie sich selbst! Ein märchenhafter Ort den Sie tatsächlich besuchen können! Wir bieten Ihnen eine geführte Wanderung vom sagenhaften Nonnensee nach Patzig. Besichtigen Sie dort mit uns eine der ältesten Backsteinkirche Rügens, lauschen Sie dem Klang der Glocke und sehen Sie den ältesten Taufstein der Insel!

          Nonnensee-Rundwanderung als individuell geführte Tour buchbar